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Mit aufgeladenen Batterien gehen die Pilot*innen nach einem Ruhetag wieder hochmotiviert an den Start des neunten Wertungstags der Deutschen Segelflug-Juniorenmeisterschaft. Das gesamte Grid wird zuerst in Startrichtung 09 aufgebaut. Grid nennt man in der Segelfliegerei die Startaufstellung, um am heutigen Tag nach Osten gegen den Wind zu starten.

Die Clubklasse wird zuerst in die Luft geschleppt. Die AAT (Assigned Area Task) geht zuerst nach Uffenheim, danach nach Weinheim und wieder zurück nach Aalen-Elchingen mit einer Mindeststrecke von 225km und einer Maximalstrecke von 425km. Die genauen Wendepunkte entscheiden die Pilot*innen selbst. Vorgegeben ist jedoch, die Strecke in genau 3 Stunden zu fliegen und dabei eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zu fliegen.

Der Wind bringt heute Abwechslung in den Tag, da er im Laufe des Vormittags, während der Flugzeug-Schlepps der Clubklasse, dreht. Im Grid wird entschieden, die Startrichtung von 09 auf 27 zu wechseln, sobald alle Flugzeuge der Clubklasse in der Luft sind. Um 12 Uhr wird das Grid mit allen Standardklasse Flugzeugen und Schleppflugzeugen auf die Startrichtung 27 umgebaut. Das ist auch für die Zuschauer am Flugplatz Aalen-Elchingen ein schönes Erlebnis. Ein Flugzeug hinter dem anderen wird die gesamte Startbahn hinter den Autos der Helfer entlanggezogen.

Als das Grid auf die Startrichtung 27 umgebaut war, gab es nochmal ein Feldbriefing, um die Aufgabe der Standardklasse bezüglich der zeitlichen Einbußen etwas anzupassen. So wird die Aufgabe gekürzt. Zuerst dürfen die Pilot*innen nach Voehrenbach über Sigmaringen zurück nach Aalen Elchingen. Diese Strecke ist als AAT (Assigned Area Task) ausgeschrieben, die mit einer Mindeststrecke von 261km und einer maximalen Strecke von 423km geflogen werden kann.

Sportleiter Bernd Schmid ist mit der Aufgabenstellung zufrieden. „Es gibt heute ein begrenztes Wetterfenster. Wer zu früh abfliegt, verpasst die gute Thermik. Wer wiederum zu spät abfliegt geht das Risiko ein, nicht mehr nach Hause zu kommen.“

Auch die Pilotensprecher Gerrit Neugebauer und Max Maslak haben eine ähnliche Einschätzung zum heutigen Wetter und der Aufgaben. In der Clubklasse war die Aufgabe sehr interessant sagt Gerrit Neugebauer. „Ich wusste während dem Flug nicht, wo ich in Bezug auf die anderen Piloten im Feld liege. Das macht es aber auch spannend.“ Max Maslak in der Standardklasse hat das kurze Wetterfenster während des Flugs gespürt. „Durch den Umbau der Startrichtung konnte ich leider erst spät starten. Die die gute Thermik habe ich hauptsächlich im ersten Schenkel nutzen können. An der Albkante beim Klippeneck habe ich nochmal richtig Höhe gemacht. Danach hat es stark abgetrocknet. Die Wolken sahen zwar noch aus wie im Lehrbuch, für die gute Thermik war ich jedoch eine Stunde zu spät dran.“

So war es ein spannender Tag, an dem wieder gute Ergebnisse geflogen wurden. In der Clubklasse was das Siegertreppchen für die Tagessieger auf Platz 1 und 3 jeweils doppelt besetzt. Den ersten Platz teilen sich Felix Kries (Pirmasens) mit 94,97 km/h und Paul Gliwitzky (Mainz) mit 94,60 km/h. Den dritten Platz teilen sich Florian Kraja (Wuppertal) mit 93,43 km/h und Maximilian Gotthardt (Brandenburg) mit 91,31 km/h.

In der Standardklasse hat heute der vereinsinterne Paul Schwarz vom Luftsportring Aalen-Elchingen abgeliefert. Er hat mit 117,56 km/h die beste Leistung gezeigt und somit nicht nur den Tagessieg geschafft, sondern hat es auch in der Gesamtwertung auf das Siegertreppchen geschafft. Er ist nun mit 6663 Gesamtpunkten ganz vorne dabei. Für Paul Schwarz war die Tagesaufgabe gut fliegbar. „Die Entscheidung der ersten Wende war schwierig. Ist es jetzt zu früh oder zu spät? Ich habe den Wendepunkt aber letztendlich gut getroffen. Danach ging es ganz gut voran. Im letzten Sektor musste ich genügend Kilometer ausfliegen, um am Ende genau auf die 3 Stunden Flugzeit zu kommen.“ Damit hat er vieles Richtig gemacht, so dass es für den Tagessieg gut gereicht und er wieder einen Platz näher zum deutschen Juniorenmeister geschafft hat.

Den zweiten Platz in der Standardklasse hat Nils Schlautmann (Schwandorf) mit 115,16 km/h gemacht und der dritte Tagessieg geht an Eric Schneider (Hammelburg) mit 112,96 km/h.

Nun stehen immer weniger Wertungstage bis zur Siegerehrung am 10.06.2023 an und der Wettbewerbsdruck steigt. Da wir die Wettbewerbstage voll ausgenutzt haben und bis auf einen Ruhetag immer gute Aufgaben ausschreiben konnten, zeigt sich nach und nach, welche Pilot*innen langfristig die beste Leistung auf der Deutschen Segelflug-Juniorenmeisterschaft zeigen.

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